Das Ordinationssystem der Neuen Kadampa Tradition (NKT) folgt Buddha Shakyamunis Lehren zur Ordination, wie sie von Geshe Potowa (1031-1106 n. Chr.) ausgelegt wurden, und da diese die wesentliche Bedeutung aller Ordinationen enthält, ist sie vollkommen gültig.

 

Es ist wichtig, die wesentliche Bedeutung der Ordination zu verstehen, bevor man beurteilt, ob die NKT-Ordination gültig ist oder nicht. Nur weil sie sich von der tibetischen Tradition unterscheidet, macht sie das nicht ungültig.

 

Siehe auch: Die Authentizität der Mönche und Nonnen der Neuen Kadampa Tradition.

 

Was ist Ordination?

Die Definition des Ordinationsgelübdes ist eine besondere moralische Disziplin, die durch Entsagung motiviert ist und durch eine rituelle Praxis empfangen wird, die von einem ordinierten Lehrer gegeben wird. Dies gilt für alle Traditionen der Ordination im Buddhismus. Der Aspekt der Ordination kann sich je nach den gesellschaftlichen Konventionen ändern, aber solange die wesentliche Bedeutung der Ordination erhalten bleibt, ist sie gültig.

Die eigentliche Bedeutung der Ordination besteht darin, den Geist der Entsagung (den Wunsch nach Befreiung vom Leiden Samsaras) zu entwickeln und dann die eigentliche Methode zur Erlangung der Befreiung zu praktizieren, die „die drei höheren Schulungen“ genannt wird – die Übungen der höheren moralischen Disziplin, der höheren Konzentration und der höheren Weisheit -, bis Befreiung oder Nirvana erreicht ist.

Traditionell folgt der tibetische Buddhismus dem Vinaya Sutra, das aus der Hinayana Tradition stammt. Im System des tibetischen Buddhismus wird der Grad der Ordination durch die Anzahl der Gelübde bestimmt. Jemand ist ein vollordinierter Mönch, wenn er 253 Gelübde abgelegt hat, oder eine vollordinierte Nonne, wenn sie 364 Gelübde abgelegt hat. (In der tibetischen Tradition gibt es keine Tradition mehr für die volle Ordination von Frauen, sodass die Nonnen im tibetischen Buddhismus den Mönchen untergeordnet sind.)

Die Art und Weise, wie die Ordination innerhalb der NKT gewährt wird, wurde von Geshe Kelsang in Anlehnung an die alte Kadampa Tradition entworfen. Sie ist sehr einfach und praktisch und folgt der Tradition der Ordination, die von Geshe Potowa und anderen Kadampa Geshes erklärt wurde. Entsprechend diesem System ist es der Grad der Entsagung, der den Grad der Ordination bestimmt, und nicht die Anzahl der Gelübde, die man hält. In der NKT Ordination wird ein Mönch oder eine Nonne „vollordiniert“ – Gelong oder Bhikshu (Mönch), Gelongma oder Bhikshuni (Nonne) -, indem er oder sie die zehn Ordinationsgelübde hält und die Verwirklichung der Entsagung entwickelt hat;  d.h. den spontanen Wunsch nach Befreiung so entwickelt hat, dass er Tag und Nacht im Geist gegenwärtig ist.

Die Essenz der zehn Ordinationsgelübde eines Kadampa Mönchs oder einer Kadampa Nonne ist die Verdichtung aller Gelübde eines vollordinierten Mönchs oder einer vollordinierten Nonne, die im Vinaya Sutra enthalten sind. Diese zehn Ordinationsgelübde sind von einer Mahayana Lehre des Buddha abgeleitet, einem Sutra, das Sutra der Vollkommenheit der Weisheit genannt wird, und der Kommentar zu diesem Sutra sind die Stufen des Pfades zur Erleuchtung, oder Lamrim.

Diese Gelübde sind sehr praktisch, gleichermaßen mit den Lehren des Buddha als auch mit den Normen der modernen Gesellschaft vereinbar und nachhaltig, und sie lassen sich leicht in die tägliche spirituelle Praxis integrieren. Außerdem sind Mönche und Nonnen gleichberechtigt, es gibt keine Diskriminierung von Nonnen.